Der Winter steht vor der Tür. Es ist jetzt die Zeit, sich auch mit dem Hubrettungsfahrzeug auf einige wichtige Dinge vorzubereiten. Wir sagen Ihnen, welche das sind.
Im Winter können besondere Herausforderungen durch Frost, Eis und Schnee auf Besatzungen von Hubrettungsfahrzeugen zukommen. DREHLEITER.info gibt Ihnen Handlungsempfehlungen für einen sicheren Einsatz mit Ihrem Hubrettungsfahrzeug im Winter an die Hand.
Vieles ist übrigens schon jetzt im Herbst von großer Bedeutung, denn Laub kann die freie Sicht auf den Untergrund verdecken.
Abstützen des Hubrettungsfahrzeugs
Schnee und Eis können den Einsatz von Hubrettungsfahrzeugen einschränken.
Es muss erkundet werden, was sich unter einer Schneedecke befindet, bevor das Fahrzeug abgestützt wird.
HAUS-Regel – Merke für Untergrund: untersuchen!
Der Untergrund unter der Abstützung muss daher von Schnee und Eis befreit werden, nur so können Kanaldeckel oder Schäden im Untergrund freigelegt und Glätte beseitigt werden.
Hierzu können Spaten und Schaufel der Beladung des Hubrettungsfahrzeugs sinnvoll eingesetzt werden.
In den Wintermonaten empiehlt es sich, zusätzlich mineralisches Streugranulat und Streusalz auf dem Fahrzeug mitzuführen, um ggf. den Weg zur Standfläche befahrbar zu machen.
Schneeketten und Radkeile an der Hinterachse einer Drehleiter – bei Drehleitern des Herstellers Rosenbauer an der Vorderachse – und Streugranulat unter den Reifen erhöhen die Reibung und können somit für eine größere Standsicherheit sorgen.
Rosenbauer bietet für ihre Hubrettungsfahrzeuge Profilschuhe – auch als Eisschuhe bezeichnet – an. Diese mit Zacken versehenen Metallschlitten werden auf die Stützteller der Abstützung geschoben, greifen in den Untergrund und erhöhen so die Haftreibung im Betrieb des Hubrettungsfahrzeugs.
Achtung: Je nach Hersteller des Systems eignen sich Schleuderketten nicht zum Rückwärtsfahren
Bei Hubarbeitsbühnen können, wenn vorhanden, Unterlegplatten mit der so genannten Winterseite genutzt werden.
Betrieb des Hubrettungsfahrzeugs
Im Winter sollten grundsätzlich Winterreifen aufgezogen werden. Reifen, älter als 10 Jahre, sollten auch mit genügend Profil ausgewechselt werden.
Wenn das Hubrettungsfahrzeug noch nicht im Einsatzgeschehen eingebunden ist und die Lufttemperatur unter den Gefrierpunkt gesunken ist, empiehlt es sich, den Nebenantrieb einzuschalten. so wird das Hydrauliköl umgewälzt und erwärmt. Das kann mitunter gefährliche „Ruckler“ des Leitersatzes, bzw. Auslegers vermeiden.
Sicherheit im Einsatz
Vorsicht mit Löschwasser bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt: Sensoren am Hubrettungssatz und Korb können einfrieren und vereisen und somit zur Funktionseinschränkung bis hin zum Ausfall des Hubrettungsfahrzeugs führen.
Besondere Vorsicht: Frost, Eis und Schnee machen den Leitersatz, Aufstiege und das Podium gefährlich rutschig – Absturzgefahr!
Wird das Hubrettungsfahrzeug zum Entfernen von Schneelasten oder Einszapfen eingesetzt, sollte ein ausreichender Abstand – Stichwort: Trümmerschatten – gemäß den Grundsätzen des Einsatzschemas für Hubrettungsfahrzeuge eingehalten werden.
Schnee und Eis können Einsatzkräfte verletzen und in großer Menge zu einer Überlast des Hubrettungssatzes im Freistand und damit zu einer Gefährdung der Standsicherheit führen.
Download
Sie können diese Sicherheitshinweise „Hubrettungsfahrzeuge im Wintereinsatz“ für Ihre Aus- und Fortbildungszwecke als Fachinformation im PDF-Format hier herunterladen.