Ende 2013 wurde bei einer französischen Camiva Drehleiter DLK 23-12 die 10-Jahresinspektion durchgeführt, bei der die Hydraulikleitungen getauscht wurden.
Nach dem Service sollten die Funktionsfähigkeit und die Freistands- und Benutzungsgrenzen überprüft werden.
Hierbei kam es offenbar zu einer so großen Belastung des Leitersatzes, die die Drehleiter letztendlich zerstörte.
DREHLEITER.info hat den folgenden Bericht aus Frankreich zugesandt bekommen:
Die Camiva-DLK 23-12 war zum Tauschen der Hydraulikleitungen im Service in Frankreich.
Nachdem man die kompletten Hydraulikschläuche getauscht hatte, sollten noch ein Standsicherheitstest durchgeführt und die Benutzungsgrenzen überprüft werden.
Hierzu sollen die Mitarbeiter im Service-Werk leere Kunststoffkanister (Volumen 20l) mit nassem Sand gefüllt haben. Die Annahme: 20l = 20Kg. Das tatsächliche Gewicht eines Kanisters wurde offenbar nicht überprüft.
Die DL wurde auf einer geneigten Standfläche (ca. 7°) in Fahrtrichtung abgestützt und anschließend die 20-Liter-Kanister in den Rettungskorb verladen, um die 3-Personen-Freistandsgrenze inklusive Sicherheitsreserve zu prüfen.
Anschließend soll der Leitersatz im eingefahrenen Zustand über das Fahrerhaus gedreht worden sein.
Lediglich einmal kurz soll die Überlastwarneinrichtung bei etwa 6,50 m seitlicher Ausladung zu hören gewesen sein, die aber dann beim Weiterdrehen über das Fahrerhaus wieder erlosch.
Der Aufrichtwinkel des eingezogenen Leitersatzes wurde nach Angaben des Berichts dann auf etwa 68° erhöht, anschließend soll der Leitersatz ausgefahren und nach links gedreht worden sein.
Die Sicherheitseinrichtung für den maximalen Aufrichtwinkel von 75° soll das Drehen offenbar noch gestoppt haben, die Dynamik der Drehbewegung und das tatsächliche Gewicht im Rettungskorb haben aber offenbar ausgereicht um den Leitersatz zu verformen.
Nach dem Ereignis habe man einen der Kanister gewogen, das tatsächliche Gewicht etwa 50 kg.
Dies soll dann in Summe eine Belastung von tatsächlich 650- 700 kg im Korb ergeben haben.